Massentierhaltung ist umweltschädlich
Hunde sind Fleischfresser, die einen gewissen Anteil an Gemüse im Futter tolerieren und auch gut verwerten. Das Fleisch, welches für die Hundefutterherstellung verarbeitet wird, stammt zum allergrößten Teil von Tieren aus Massentierhaltung. Diese Fleischproduktion ist per se umweltschädlich, da sie für rund die Hälfte aller klimaschädlichen Gase verantwortlich ist. Hinzu kommen die zunehmende Nutzung wertvoller Flächen sowie der immense Wasserverbrauch: Die Produktion von nur einem Kilogramm Rindfleisch verbraucht rund 15.000 Liter Wasser! Es müssen also Alternativen her, wenn wir unsere eigene Ernährung und die unserer Hunde klimafreundlich umgestalten möchten. Hier kommt das Hundefutter aus Insekten ins Spiel.
Insekten essen – Igitt?!
Geht dir nun „Igitt! Insekten essen?“ durch den Kopf? In unseren Breitengraden ist dies auch eher kein Wunder. Weltweit gesehen sind Insekten auf dem Speiseplan jedoch keine Seltenheit und vor allem Afrika, Asien oder Lateinamerika dienen sie mit knapp 2.000 verschiedenen Arten den Menschen als wichtiger Proteinlieferant. Somit ist der Gedanke an Insekten im Hundefutter nicht ganz abwegig.
Insekten sind eine hochwertige Proteinquelle
Hunde benötigen tierisches Protein in ihrer Ernährung und Insekten sind eine ausgezeichnete Proteinquelle. Hundefutter aus Insekten wird aus der schwarzen Soldatenfliege hergestellt; eine Zucht, die, anders als bei herkömmlichen Nutztieren, ohne den Einsatz von Antibiotika auskommt. Die Herstellung von Hundefutter aus Insekten benötigt zudem nur ein Zehntel so viel Energie wie die Herstellung herkömmlichen Hundefutters. Klimatechnisch ein klarer Pluspunkt für das Insektenfutter. Doch bei der Ernährung des Hundes geht es nicht nur ums Klima, sondern auch um Bekömmlichkeit und Verträglichkeit. Wie schneidet Hundefutter aus Insekten hier ab?
Auf die Inhaltsstoffe des Futters kommt es an
Wie bei herkömmlichem Futter auch, kommt es stets auf die Inhaltsstoffe des Futters an. Doch hier schneiden viele klassische Futtersorten schlecht ab. Zu geringer Fleischanteil, Füllstoffe wie Getreide, einfache Kohlehydrate, Mehl, Zucker, Schlachtabfälle uvm. sorgen für zunehmende Allergien und Unverträglichkeiten bei Hunden. Deswegen kann eine Umstellung auf Insektenfutter sinnvoll sein, wobei es auch hier auf die genaue Zusammensetzung des Futters ankommt.
Hundefutter aus Insekten sollte, ebenso wie klassisches Hundefutter, einen hohen Proteilanteil haben. Ideal sind mindestens 70% Insekten. Weitere Füllstoffe, wie sie Hundefuttersorten aus Rind, Huhn oder Wild zu finden sind, sollten ebenfalls nicht enthalten sein. Hier lohnt sich ein aufmerksames Studium der Bestandteile des Insektenfutters. Ein hoher Insekten-Proteingehalt ohne Getreide, Mehlwürmer und synthetische Farb- und Aromastoffe, dafür mit Gemüse, Vitaminen und Mineralien können eine gute Alternative für ernährungssensible Hunde sein.
Fazit
Hundefutter aus Insekten hat zwei unterschiedlich zu betrachtende Komponenten: die Umwelt und die Gesundheit des Hundes. Beides ist gegeneinander abzuwägen und im Zweifel kannst du auch die Meinung deines Tierarztes hinzuziehen. Die Geschmacksfrage, ob Insektenfutter im Napf lecker ist, kann letztendlich nur dein Hund beantworten.