Herkunft und Geschichte
Dackel stammen ursprünglich aus Deutschland, wo sie vermutlich im Mittelalter aus Bracken gezüchtet wurden. Seit dem späten 19. Jahrhundert gibt es offizielle Zuchtprogramme, die auch Nicht-Adeligen die Haltung dieser Hunde ermöglichten. Der Dackel wurde schnell bei Hundefreunden in ganz Europa beliebt, besonders in Deutschland. "Dachshunde", wie sie offiziell genannt werden, wurden traditionell für die Jagd auf Füchse und Dachse eingesetzt. Ihre kurzen Beine ermöglichten es ihnen, leicht in die Bauten dieser Tiere zu gelangen, um sie herauszutreiben, ohne sie direkt zu bekämpfen. Berühmte Dackelfreunde waren unter anderem Napoleon und Kaiser Wilhelm, der seinem Lieblingsdackel sogar ein Denkmal setzte. Auch der Dackel Lump und sein Besitzer Pablo Picasso waren unzertrennlich, wie zahlreiche Fotos belegen.
Aussehen
Dackel sind für ihren charakteristischen Körperbau bekannt: kurze Beine und ein langgestreckter Körper. Auffällig sind auch ihre Hängeohren und der aufrecht getragene Kopf. Trotz ihrer kurzen Beine sind Dackel erstaunlich flink. Sie wiegen zwischen 3 und 9 kg, je nach Größe. Ihr Fell variiert stark und es gibt drei verschiedene Haartypen: seidiges Langhaar, borstiges Rauhaar und glattes Fell. Diese Fellarten können in verschiedenen Farben wie Rot, Gelb, Gelb-Rot, Braun und Schwarz-Braun auftreten. Weiße Fellanteile sind bei Dackeln jedoch ausgeschlossen.
Charakter
Dackel sind selbstbewusst und manchmal stur, was auf ihre Vergangenheit als Jagdhunde zurückzuführen ist. Dies kann zu Konflikten mit anderen, oft größeren Hunden führen. Da sie ursprünglich selbstständig arbeiten mussten, sind sie oft eigenwillig und haben selten einen ausgeprägten „will to please“. Eine liebevoll-konsequente Erziehung ist daher schon im Welpenalter notwendig. Dackel benötigen klare Strukturen und sind keine typischen Schoßhunde.
Erziehung und Haltung
Die Erziehung eines Dackels erfordert Konsequenz, Geduld und Empathie. Eine frühzeitige Sozialisierung ist wichtig, um den Umgang mit Kindern und anderen Hunden zu erleichtern. Dackel brauchen klare Regeln, um ihren starken Jagdtrieb zu kontrollieren. Obwohl sie sich an kleinere Haustiere gewöhnen können, bleiben Tiere in freier Wildbahn für sie immer Beute. Sie sind intelligent und brauchen viel Beschäftigung, wie Apportieren, Suchen von Gegenständen und das Lernen von Tricks. Agility ist weniger geeignet, aber lange Spaziergänge lieben sie.
Ernährung und Pflege
Übergewicht ist ein großer Feind des Dackels, da es die berüchtigte Dackellähme begünstigen kann. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind daher essenziell. Getreidefreies Futter mit hohem Fleischanteil oder Barfen (artgerechte Rohfütterung) sind gute Optionen. Regelmäßige Fellpflege, bei der das Fell mehrmals pro Woche gebürstet wird, ist ebenfalls wichtig.
Gesundheit und rassetypische Krankheiten
Dackel haben eine Lebenserwartung von 15 Jahren oder mehr. Aufgrund ihrer kurzen Beine können sie jedoch zu einer frühen Verknöcherung der Läufe neigen. Die "Dackellähme", eine spezielle Form des Bandscheibenvorfalls, tritt häufig bei ihnen auf und kann zu einem Kontrollverlust der Beweglichkeit in den Hinterbeinen führen. Vorbeugend sind ein gesundes Körpergewicht und die Vermeidung von Treppensteigen wichtig. Falls die Lähmung einmal auftritt, können die Symptome durch Medikamente und Physiotherapie gelindert werden.