Unfälle können im Zusammenleben mit einem Hund jederzeit passieren. Auch wenn sie nicht immer lebensbedrohlich sind, erfordern sie oft Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hundehaltern wird empfohlen, einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu besuchen. Gut informierte Hundehalter können ihrem Hund sicherer helfen, bis der Tierarzt übernimmt. Im Folgenden werden einige akute Notfälle und Erste-Hilfe-Maßnahmen beschrieben.
Durchfall
Weicher bis flüssiger Stuhlgang kann durch Infektionen, Parasiten oder ernährungsbedingte Ursachen entstehen. Achte darauf, dass dein Hund ausreichend trinkt. Hält der Durchfall an oder treten weitere Symptome auf, suche den Tierarzt auf.
Elektrischer Schlag
Kommt der Hund mit Strom in Berührung, schalte wenn möglich den Strom ab und/oder entferne den Hund von der Stromquelle. Kontrolliere Atmung und Pulsschlag und führe bei Bedarf eine Wiederbelebung durch.
Fremdkörper steckt fest
Fremdkörper können im Maul stecken bleiben, zum Beispiel Knochen. Entferne den Fremdkörper vorsichtig, sofern der Hund stillhält. Schütze dich dabei vor möglichen Bissen.
Fremdkörper verschluckt
Hat der Hund einen Fremdkörper verschluckt, beobachte sein Allgemeinbefinden. Bei Störungen fahre sofort zum Tierarzt. Überprüfe den Stuhlgang, ob der Fremdkörper wieder herauskommt.
Fremdkörper im Hals
Bleibt ein Fremdkörper im Hals stecken und blockiert die Atemwege, versuche ihn vorsichtig zu entfernen. Bei Atemstillstand beginne sofort mit der Wiederbelebung und wende im Notfall den Heimlich-Griff an.
Hitzschlag
Ein Hitzschlag äußert sich durch starkes Hecheln, Atemnot und Bewusstlosigkeit. Bringe den Hund an einen kühleren Ort, gib ihm handwarmes Wasser und kühle die Pfoten mit Wasser. Bedecke ihn mit einem feuchten Handtuch.
Knochenbrüche
Bei Knochenbrüchen den Hund und das betroffene Körperteil möglichst wenig bewegen. Transportiere ihn auf einer provisorischen Tragbahre zum Tierarzt. Bei längeren Transporten den Bruch provisorisch schienen und die Wunde schützen.
Künstliche Beatmung / Wiederbelebung
Bei Atemstillstand den Hund auf die rechte Seite legen, Fremdkörper aus dem Maul entfernen und das Halsband abnehmen. Druckmassage und Mund-zu-Nase-Beatmung abwechselnd durchführen. Prüfe regelmäßig, ob die Atmung wieder einsetzt.
Quetschungen
Quetschungen können durch Schläge, Stürze oder Unfälle entstehen. Lege sofort eine nicht zu heiße Wärmflasche oder warme Kompressen auf, um die Schwellung zu reduzieren.
Schock
Ein Schock tritt oft bei Unfällen auf und zeigt sich durch Schwäche, blassen Schleimhäuten und flachem Atem. Beruhige den Hund, halte ihn warm und lege ihn auf die rechte Seite, falls Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig werden.
Vergiftungen
Vergiftungen durch Rattengift, giftige Lebensmittel oder Pflanzen sind lebensgefährlich. Führe kein Erbrechen herbei, sondern suche sofort einen Tierarzt auf und sichere das aufgenommene Gift.
Wunden
Wunden reichen von kleinen Abschürfungen bis zu tiefen Fleischwunden. Leichte Wunden unter fließendem Wasser reinigen und desinfizieren. Blutende Wunden mit einem Druckverband versorgen. Tiefe Wunden steril abdecken und zum Tierarzt bringen.
Zeckenbefall
Zecken sind im Sommer häufig. Entferne sie sofort mit einer Pinzette oder Zeckenzange, indem du sie beherzt herausziehst. Vermeide das Drehen oder Beträufeln der Zecke, um die Übertragung von Giftstoffen zu verhindern.
Fazit
Indem du diese Erste-Hilfe-Maßnahmen kennst und anwendest, kannst du deinem Hund in Notfällen wirksam helfen und möglicherweise sein Leben retten. Besuche einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde, um noch besser vorbereitet zu sein.